Die FWG-Stadt Otterberg hat sich sehr intensiv mit dem Thema „kaltes Nahwärmenetz“ für die Stadt Otterberg auseinandergesetzt. Wir möchten Ihnen hiermit nochmal unsere Beweggründe in vereinfachter Form darstellen. Es handelt sich um ein sehr komplexes Thema.
Den Stadtratsmitgliedern liegen zwei Gutachten von der WVE und dem Ingenieurbüro IGR vor. Die Gutachten wurden von der FWG Otterberg sorgfältig gelesen und analysiert.
Fakten:
- Die Stadthalle kann aufgrund der zahlreichen Renovierungsmaßnahmen unmöglich innerhalb der nächsten zwei Jahre an das kalte Nahwärmenetz angeschlossen werden. Dieser ungewisse Zeitrahmen hat die Streichung der Fördermittel zur Folge.
- Jedes Gebäude, welches an das Netz angeschlossen werden soll, benötigt eine Wärmepumpe, die dann das „Solewasser“ aus dem Sondenfeld bzw. Bohrfeld nutzt. Ganz egal ob Grundschule, VG-Gebäude, Jugendtreff, Stadthalle oder eben auch Privathaushalte. Es wird immer eine Wärmepumpe benötigt.
- Jedes Gebäude muss zusätzlich technisch und energetisch in die Lage versetzt werden um mit einer Wärmepumpe versorgt werden zu können. Dazu gehören in der Regel: Austausch zu größeren Heizkörper, Wärmedämmmaßnahmen wie z.B. neu Fenster, Außendämmung, dämmen des Daches usw.... Eine jeweilige Investition ist somit immer gegeben.
- Die Heizkosten beim Anschluss an das kalte Nahwärmenetz belaufen sich laut Konzept der WVE auf 0,32 €/kWh (Contracting + Strompreis 6 Cent bei cop 4,5 ). Derzeit belaufen sich die Heizkosten im Schnitt auf 0,09 €/kWh (Gas). Die Kosten sind somit um rund das 3,5 fache höher als bisher. Man kann keinem Bürger vermitteln, warum man, nachdem man für mehrere zehntausend Euro modernisiert hat, dann noch 3,5 mal höhere Heizkosten hat.
- Um ein Gebäude mit „regenerativen Energien“ zu beheizen, gibt es Lösungen, die auf den individuellen Bedarf ausgelegt sind. Diese Lösungen bieten den Bürgern eine gewisse Unabhängigkeit. Man ist nicht auf das zentrale Netz und die damit verbundenen Verbrauchspreise festgelegt bzw. angewiesen.
Für die Stadt Otterberg hätte das folgende Auswirkungen (Jugendtreff, Stadthalle, Altstadt bei einem Nichtausstieg):
- Investition 2.102.000 €
- Heizkosten statt bisher 60.500€ /Jahr, dann 210.000€ /Jahr
- Es gibt dafür derzeit kein Förderprogramm und somit auch keine absehbare Entlastung
Es sollte nicht einfach nur ein Förderprogramm genutzt werden, ohne die Folgekosten, die Wirtschaftlichkeit und die Sinnhaftigkeit zu hinterfragen. Das haben wir ja alle bei der alten Schmiede schon erlebt. Wenn sich jede Fraktion die Berichte und Gutachten so durgelesen und sich so vorbereitet hätte, wie die FWG und die CDU, wäre auch der Sachverhalt verstanden und u.U. anders geurteilt worden.
Aktuell ist sehr viel Bewegung im Thema Heizen mit erneuerbaren Energien. Wir plädieren dafür, ohne Zeitdruck eine vernünftige Lösung zu erarbeiten und die Bürger mit einzubeziehen.
Ausstieg aus dem kalten Nahwärmenetz –Fazit
Durch den Ausstieg der Stadt Otterberg aus dem kalten Netz werden Sie keinerlei Möglichkeiten beraubt, klimafreundlich zu heizen.
Im Gegenteil: Sie können völlig frei entscheiden, wie Sie heizen möchten.
Auch ein Anschluss an das kalte Netz ist möglich, wenn das für Sie eine sinnvolle Alternative darstellen sollte, denn die
Verbandsgemeinde wird dieses Projekt weiter vorantreiben. Der Ausstieg bedeutet ein Vermeiden von unvorhersehbaren
Projektkosten, von denen wir Sie als Steuerzahler gerne bewahren möchten.